Norbert Sprongl ist ein österreichischer Komponist, geboren am 30. April 1892 in Obermarkersdorf und gestorben am 26. April 1983 in Mödling. Sprongl stammte aus einer Musikerfamilie. Seine Diplome erhielt er am Grazer Lehrerbildungszentrum (Klavier, Violine und Orgel).
Ab 1910 war er Professor in Tulln (Niederösterreich), ab 1915 unterrichtete er an der Wiener Musikakademie. Schließlich unterrichtete er bis 1945 an Wiener Grundschulen.
Von 1923 bis 1933 setzte er neben seiner Lehrtätigkeit sein Musikstudium an der Wiener Musikakademie fort, wo er Komposition bei Joseph Marx, Musikgeschichte bei Robert Lach (Dichter, Komponist und Musikwissenschaftler) sowie Klavier bei Norbert Kahrer und Franz Moser studierte.
Bereits 1936 begannen seine Kompositionen zu spielen (im großen Wiener Musikvereinssaal ist eines seiner Klavierkonzerte zu hören) und erfreuten sich bereits internationaler Erfolge (Liederabend 1934 in Paris).
Weitere Schüler waren damals K. Etti, A. Kaufmann, H. Pfrogner, H. Sandauer, Rob. Wagner und P. Walter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich Sprongl, der seit 1947 in Mödling gelebt hatte, ganz der Musik und Komposition und seine Werke wurden in Budapest, München, Hannover, Brüssel und London aufgeführt.
1956 wurde er Professor für Komposition in Mödling und Mitglied des Künstlervereins Mödling.
1959 war Sprongl Gründer der Niederösterreichischen Komponistenarbeitsgruppe, die er bis 1972 leitete und dann mit seinem Nachfolger Ferdinand Weiss fortführte.
In den 1960er Jahren galt er als der führende Komponist Niederösterreichs.
EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN
- 1956: Berufsbezeichnung Professor
- 1962: Kulturpreis (Niederösterreich)
- 1968: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
- 1970: Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien (als äußeres Zeichen der Anerkennung und Würdigung besonderer gemeinnütziger Arbeit im Bereich des sozialen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt Wien)
- 1971: Mozart-Medaille der Wiener Mozartgemeinschaft
SEINE WERKE
Norbert Sprongl schuf mehr als 200 Werke, darunter vier Sinfonien, Kammer- und Klaviermusik, mehrere Instrumentalkonzerte und zahlreiche Lieder. Er entwickelte einen Kompositionsstil der "freien Dissonanz", inspiriert von Bartok und Hindemith, wobei er Bitonal-Akkorde und Quartakkorde bevorzugte.
Er gehört zu einer Handvoll Wiener Komponisten, die sich an den Cellisten und Mandolinisten Vincent Hladky aus den 1930er Jahren wandten.
Norbert Sprongl ist den Mandolinisten vor allem für sein Duett für Mandoline und Gitarre bekannt, das den Einfluss der Musik der Wiener Schule (Schönberg, Webern, Berg, Krenek) mit neotonaler und modaler Musik verbindet.
Für Orchester
- 4 Sinfonien (1941, 1956, 1964, 1969)
- 4 symphonische Tänze für Orchester, op. 93
- 5 Klavierkonzerte (1935, 1938, 1952, 1953, 1975)
- 2 Konzerte für Violine (1955, 1968)
- Konzert für Viola, Klavier und orch. (1960)
- Konzert für Flöte, Gitarre und Orchester (1965)
- Passacaglia für Klavier und Streicher (1945)
KAMMERMUSIK
- Fünf Lieder, op. 6 (1931)
- Fünf Lieder, op. 29 nach Texten von Otto Julius Birnbaum (1937)
- 2 Partiten (1962, 1966)
- Sonate für Kontrabass und Klavier Nr. 1, op. 74
- Sonate für Kontrabass und Klavier Nr. 2, op.132
- 2 Sonaten für Klarinette (1948, 1960)
- Sonate für Violoncello (1937)
- Sonate für Viola (1955)
- Sonate für Viola d'Amore (1957)
- Sonate für Oboe (1960)
- Trio für Violine, Gitarre und Kontrabass (1964)
MIT MANDOLINE
- Konzert für Mandoline, Laute, Gitarre und Orchester (1953)
- Konzert op. 106 für Mandoline, Gitarre und Streichorchester (1954)
- Tanzsuite für Mandoline und Plektrum Orchester,
op. 103- Trio für Flöte, Mandoline und Gitarre, op. 94 Nr. 1
- Trio für 3 Mandolinen, op. 151
- Serenade für Mandoline und Gitarre, op.152
- Suite für Flöte und Gitarre, op. 80
- Duo für Mandoline und Gitarre, op. 85
- 10 Stück für 2 Mandolinen, op. 95 Nr. 2
Über das Trio op. 151 für drei Mandolinen
Dieses Trio synthetisiert diese beiden großen Trends und behandelt die Mandolinen als drei gleiche Instrumente, die zusammen konzertieren, sich entgegenstellen, singen und tanzen.
Herausfordernd und virtuos wurde dieses selten gespielte Triptychon 2012 erstmals auf der CD "Trois Portraits" vom Nov Mandolin Trio eingespielt.
Live video in Bruchsal (Germany) of the trio op. 151,
by the Nov Mandolin Trio